Von Beginn an der COVID-19-Krise war der Staat schnell zur Stelle und unterstützt Unternehmen mit rascher Hilfe dabei, weiterhin handlungsfähig zu bleiben. Das spiegelt sich auch in der aktuellen Insolvenzstatistik 2020 des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) wider, denn die Anzahl der eröffneten Firmeninsolvenzen hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert.
Gute Nachrichten also? Nicht unbedingt, denn der historische Tiefstand im heurigen Jahr heißt zwar, dass viele Unternehmen durch Staatshilfen vorerst gerettet werden konnten, allerdings ist die befürchtete Insolvenzwelle nicht aufgehoben, sondern aufgeschoben.
Wann die Insolvenzwelle die Wirtschaft erfasst, ist noch nicht abzusehen – spätestens aber, wenn die Fristen für Stundungen, Steuern, Abgaben und Gebühren verstrichen sind. Experten befürchten für 2021 eine drohende Insolvenzwelle, die mit einer Steigerungsrate von 77 Prozent im Vergleich zum heurigen Corona-Jahr die höchste der Nachkriegszeit werden könnte.
Die düstere Prognose stützt sich zudem auf die Gesamtpassiva von 4,45 Mrd. Euro - dem zweithöchsten Wert seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs – und der Anzahl der gefährdeten Arbeitsplätze.
Die vollen Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die österreichische Wirtschaft werden wir also zeitverzögert zu spüren bekommen. Ausgehend von den am stärksten in Mitleidenschaft gezogenen Branchen, wird es auch indirekt andere Branche betreffen.
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