Das bedeutet, dass ab diesem Zeitpunkt Online-Kreditkarten-Zahlungen nur noch mit starker Kundenauthentifizierung durchgeführt werden dürfen, also mittels Angabe von PIN und Mobile TAN. Das Bezahlen im Internet soll damit noch sicherer werden und betrügerischem Missbrauch von Zahlungsdaten noch stärker entgegengewirkt werden. Obwohl für Onlinehändler verpflichtend, hatten, laut der aktuellen Sicherheitsstudie von Handelsverband, Bundeskriminalamt und CRIF 44 % der rund 150 befragten Händler diese starke Kundenidentifizierung mit Ende 2020 noch nicht umgesetzt. 30 % gaben an, die Richtlinie überhaupt nicht zu kennen – darunter auch 17 % der großen eCommerce-Händler.
„Zwar liegt die Umsetzung der 2FA im Verantwortungsbereich der Zahlungsanbieter, also bei z. B. Kreditkartenunternehmen, Banken, PayPal oder Klarna, die Onlinehändler sollten aber allerspätestens jetzt überprüfen, ob die betroffenen Zahlungsarten in ihrem Shop der neuen Richtlinie entsprechen und sich in jedem Fall mit anderen Bezahloptionen absichern, um ihre Conversion zu halten. Vorkasse-Überweisung, Kauf auf Rechnung und Zahlung via Lastschrift sind von der PSD2 nämlich nicht erfasst“, rät Gerald S. Eder, Head of Business Development eCommerce bei CRIF Austria.
Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will ergänzt: „Die Bedeutung der 2-Faktor-Authentifizierung scheint vielen Unternehmen noch nicht bewusst zu sein, wie die Ergebnisse unserer Sicherheitsstudie zeigen. Dabei ist es gerade jetzt wichtiger denn je, für Kunden die größtmögliche Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit zu schaffen und Conversioneinbrüche zu vermeiden.”
Auch wenn die 2FA künftig effektiver vor Kreditkartenbetrug schützen wird, verkompliziert sie gleichzeitig den Bezahlprozess. Händler befürchten daher vermehrt Kaufabbrüche auf Kundenseite. Umso wichtiger ist es, alternative Zahlungsmethoden anzubieten – etwa Kauf auf Rechnung, in Österreich und dem gesamten DACH-Raum die bevorzugte Option. Diese Beliebtheit zeigt sich für den Onlinehändler auch in einer verbesserten Conversion und einem gesteigerten Umsatz von 40 %.
„Viele Konsumenten möchten erst dann für Waren bezahlen, wenn sie ihre Bestellung in den Händen halten und diese auch behalten wollen. Nichts ist für sie ärgerlicher, als bei Retouren auf die Rückabwicklung ihrer Zahlung warten zu müssen. Auch schützt Kauf auf Rechnung Konsumenten vor Fakeshops. Kein Wunder also, dass beim Onlineshopping Kauf auf Rechnung in der Kundengunst auf Platz eins der beliebtesten Bezahlmethoden rangiert. Onlinehändler können vor diesem Hintergrund nicht darauf verzichten, möchten sie wettbewerbsfähig bleiben. Auch nach der Umsetzung der starken Kundenauthentifizierung ist davon auszugehen, dass der Wunsch nach Rechnungskauf weiter zunehmen wird”, so Eder abschließend.