- Cyber-Angriffe werden laut CRIF-Analyse immer gezielter und raffinierter
- Viele betroffene Nutzer:innen in der Altersgruppe 50plus
- Auch geschäftliche Accounts fallen Datenmissbrauch zunehmend zum Opfer
Cyberangriffe verlagern sich zunehmend ins Verborgene: 2024 wurden laut aktuellem Cyber Report des Informationsdienstleisters CRIF weltweit über 2,08 Millionen Warnmeldungen zu gestohlenen Daten im Dark Web registriert – ein deutlicher Anstieg von 15,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im sichtbaren Teil des Internets (Open Web) hingegen brachen die Zahlen um 27 Prozent ein. Die Analyse zeigt: Die digitale Bedrohung ist präsenter denn je – nur eben deutlich schwerer zu erkennen.
Komplexe Angriffsformen & Sicherheitslücken durch schwache Passwörter
Wie die Analyse zeigt, ist Österreich allerdings im internationalen Vergleich weniger stark von Cyberangriffen betroffen als andere Länder: Im weltweiten Ranking landet Österreich auf Platz 29, wenn es um bei Datenlecks oder Hackerangriffen abgegriffene E-Mail-Adressen geht, und auf Platz 57 beim Diebstahl von Kreditkartendaten. Aber: Die Angriffe werden immer gezielter und vielschichtiger, die Risiken für Nutzer:innen nehmen dadurch spürbar zu. Zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen geraten vor allem ältere Generationen. Laut Analyse zählen in Europa Personen zwsichen 51 und 60 Jahren sowie über 60 Jahren zu den am meisten betroffenen Nutzer:innen. Gleichzeitig steigt auch die Komplexität der Angriffe – von klassischem Phishing über Smishing bis hin zu Deepfake-Technologien. Auch sogenannte „Stealer-as-a-Service“-Modelle, mit denen sensible Daten im großen Stil gesammelt werden, sind weiter auf dem Vormarsch. „Cyberangriffe werden immer raffinierter – sowohl in ihrer technischen Ausführung als auch in der gezielten Ansprache der Betroffenen. Durch den Einsatz von KI und die Verknüpfung mit persönlichen Daten steigen die Risiken erheblich. Gerade deshalb braucht es ein starkes Bewusstsein für diese Entwicklungen, geeignete Schutzmaßnahmen und ein kontinuierliches Monitoring”, erklärt Anca Eisner-Schwarz, Geschäftsführerin von CRIF Österreich.
Ein weiteres alarmierendes Detail: In Österreich zählen nach wie vor simple Zahlenfolgen wie „123456“ oder „123456789“ sowie leicht zu tippende Tastaturmuster wie „qwerty“ zu den am häufigsten im Darknet gefundenen Passwörtern. Auch Begriffe wie „password“ sind weit verbreitet. Anca Eisner-Schwarz weiter: „Die nachlässige Wahl einfacher Passwörter zeigt, wie viel Aufholbedarf es beim Bewusstsein für digitale Sicherheit gibt. Aber Prävention beginnt bei den Grundlagen.”
Bedrohung für Geschäftsaccounts: Prävention wird entscheidend
Auch Unternehmen geraten zunehmend unter Druck: Im Darknet finden sich immer häufiger Kombinationen aus Benutzername und Passwort – vielfach in Verbindung mit beruflichen Accounts. Damit steigt das Risiko für gezielte Angriffe auf Mitarbeitende und Unternehmenssysteme deutlich. Parallel dazu verlagert sich der Fokus beim Diebstahl von Kreditkartendaten immer stärker nach Europa: Während Nordamerika einen starken Rückgang verzeichnet, ist der Anteil Europas an weltweit entwendeten Kreditkartendaten im Vergleich zum Vorjahr um fast 94 Prozent gestiegen.
Als verlässlicher Partner unterstützt CRIF mit Lösungen, die auf die Früherkennung und Einordnung von Cyberrisiken abzielen. Ziel ist es, nicht nur auf Vorfälle zu reagieren, sondern Betroffene in die Lage zu versetzen, potenzielle Gefährdungen frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Die kontinuierliche Überwachung von Daten, etwa im Dark Web, schafft Transparenz über Risiken, die vielen im Alltag gar nicht bewusst sind. Ergänzt wird dies durch begleitende Informationen, die dabei helfen, digitale Bedrohungen besser zu verstehen und einzuschätzen. Anca Eisner-Schwarz abschließend: „Oft wissen Betroffene nicht, dass ihre Daten überhaupt gefährdet sind – oder welche Folgen das haben kann. Unsere Aufgabe ist es, hier rechtzeitig Hinweise zu geben und Orientierung zu schaffen.“