FAQs zu CRIF und zur aktuellen Diskussion über die Bonitäts-Sicherung von CRIF Österreich

15.06.2025

Was ist der Hintergrund der aktuellen Berichterstattung rund um die Information der Ausfallwahrscheinlichkeit durch unser Unternehmen CRIF?

CRIF ist seit über 35 Jahren als verlässlicher Technologiepartner für Kreditrisikomanagement und Risikominimierung tätig. In den letzten Wochen gab es Medienberichte und Initiativen von noyb, die die Transparenz und Methodik der Berechnung der Ausfallwahrscheinlichkeit bzw. Zahlungsverhalten in Frage stellen. Wir möchten betonen, dass unsere CRIF-Scores auf fundierten, wissenschaftlich-analytischen Methoden und jahrzehntelanger Erfahrung basieren.


Wie stellt CRIF sicher, dass die Berechnung der Ausfallwahrscheinlichkeit seriös und fair erfolgt?

Unsere Berechnung der Ausfallwahrscheinlichkeit basiert auf fundierten, international anerkannten versicherungsmathematischen und statistischen Analysemodellen. Ziel ist es, Ausfallrisiken für Finanzinstitute, Unternehmen und Konsument:innen so präzise wie möglich einzuschätzen. Dabei werden ausschließlich zulässige und relevante Daten berücksichtigt. Zwei Schwerpunkte sind uns besonders wichtig: Der Schutz vor Überschuldung für Konsument:innen und die Minimierung der Ausfallrisiken für Finanzinstitute und Unternehmen. 

Wie geht CRIF mit dem Thema Datenschutz und DSGVO um?
Datenschutz und die Einhaltung der DSGVO haben für uns höchste Priorität. Wir setzen alle gesetzlichen Vorgaben gewissenhaft um und überprüfen unsere Prozesse laufend. Bereits im Oktober 2023 haben wir proaktiv die Verarbeitung von Adressverlagsdaten für die Berechnung von Ausfallwahrscheinlichkeiten beendet und stehen im laufenden Dialog mit Stakeholdern, um höchste Standards zu gewährleisten.

Wie aussagekräftig ist der Score zur Bewertung der Ausfallwahrscheinlichkeit?

Wir sind offen für eine wissenschaftliche und neutrale Überprüfung der Aussagekraft unseres Bonitässcores zum Schutz von Konsument:innen vor Überschuldung und die Minimierung des Ausfallrisikos von Unternehmen. Wir begrüßen entsprechende Initiativen ausdrücklich. Die finale Entscheidung über die Interpretation eines von der CRIF gelieferten Scorewertes und die Vergabe eines Vertrags trifft jedoch immer das jeweilige Unternehmen oder Finanzinstitut – der CRIF-Score ist nur ein Faktor unter mehreren.


Welche Rolle spielt CRIF im Entscheidungsprozess von Unternehmen und Banken?

CRIF liefert verlässliche Einschätzungen zu Ausfallrisiken, die Unternehmen und Banken als einen von mehreren Entscheidungsfaktoren heranziehen. Die endgültige Entscheidung über einen Vertragsabschluss liegt immer beim jeweiligen Unternehmen oder Finanzinstitut und ist von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. CRIF hat darauf keinen Einfluss.

Was unternimmt CRIF, um die Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken?

Verlässliche Einschätzungen zu Ausfallrisiken sind essenziell für einen sicheren und erfolgreichen Wirtschaftsstandort. Wir sehen es als unsere Verantwortung, sowohl Konsument:innen als auch Unternehmen zu schützen und zu unterstützen. Unser Ziel ist eine langfristig stabile, vertrauensvolle Beziehung zu allen Marktteilnehmern.

Wie kann man erfahren, welche persönlichen Daten bei CRIF gespeichert sind?

Jede Person hat das Recht, kostenlos Auskunft über die zu ihrer Person gespeicherten Daten zu erhalten. Auf entsprechende Anfrage stellt CRIF diese Informationen gemäß den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zur Verfügung. Eine entsprechende Anfrage kann über die Website www.crif.at direkt an CRIF gerichtet werden.

Wie transparent ist die Berechnung unseres Bonitäts-Scores?

Die genaue Berechnungsformel sowie die dahinterliegende Logik und der verwendete Algorithmus sind Teil des geschützten Geschäftsgeheimnisses von CRIF. Diese Informationen beruhen auf dem langjährig entwickelten Fachwissen von CRIF und werden streng vertraulich behandelt. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Qualität und Aussagekraft des CRIF-Scores und unterscheiden CRIF von anderen Anbietern.

Wir bitten daher um Verständnis, dass wir diese Details nicht offenlegen werden und hierzu auch rechtlich nicht verpflichtet sind.

CRIF stellt ihren Kunden zwei unterschiedliche Score-Werte zur Verfügung:

Bonitätswert (0–100):

Dieser Wert basiert ausschließlich auf sogenannten Negativdaten oder Zahlungserfahrungsdaten – also Informationen über bereits eingetretene Zahlungsausfälle, wie z. B. überfällige und mehrfach gemahnte Forderungen, gerichtliche Zahlungsbefehle, Vollstreckungsverfahren oder Einträge über Insolvenzen aus der Ediktsdatei.
In die Berechnung fließen unter anderem folgende Faktoren ein: 
-    Anzahl und Höhe der offenen Forderungen
-    Zeitpunkt der Entstehung der Schulden
-    Ob und wann diese beglichen wurden

Der Bonitätswert drückt die Wahrscheinlichkeit aus, mit der eine Person ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen könnte. Ein hoher Wert bedeutet dabei ein geringes Risiko.

B2C Score (250–700 bei Privatpersonen / 250–750 bei Unternehmen):
Dieser Score wird für erwachsene Personen berechnet, die am Wirtschaftsleben teilnehmen, sobald ein CRIF-Kunde eine Bonitätsprüfung anfragt. Er berücksichtigt neben Negativdaten auch weitere Informationen aus der CRIF-Datenbank, sofern diese verfügbar sind, sowie die Daten, die zusammen mit der Anfrage des Kunden übermittelt werden. Der B2C Score dient der Einschätzung des allgemeinen Kreditrisikos und wird individuell für jede Anfrage berechnet. 

Zur Information:
Die konkrete Vermögenssituation einer Person wird bei der Berechnung des Bonitäts-Scores nicht berücksichtigt.